Jakob und Franz. Im Jahr der österreichischen
Währungsreform von 1892, zur Zeit der
österreichisch-ungarischen Monarchie, gründeten
die Brüder Jakob und Franz Straschek in
der Radkersburger Sporgasse das Unternehmen
Straschek. Unternehmensinhalt war der
Verkauf von Badezimmerzubehör, Warmwasseraufbereitungssystemen,
Heizungen und Installationen
Nachdem sich die Brüder 1899 trennten, übersiedelte
Franz in die nahegelegene Schulgasse 4 und baute dort, am jetzigen
Standort, ein Installationsunternehmen auf. Auch
das Spengler-Gewerbe kam hinzu. Das Unternehmen entwickelte sich trotz Krieg
und schwierigsten Bedingungen im ländlichen Raum sehr gut.
Bruder Johann wollte in den 20er Jahren eine große „Galanterie“ (Erzeugung
von Blechgeschirr) in der Stadt aufbauen. Ein Stadtratsbeschluss verhinderte
dies jedoch. Man hatte damals Angst vor „roten“ Wählerstimmen, die den
Arbeitern zugesprochen wurden und Radkersburg sollte doch bürgerlich bleiben.
Die Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren machte auch vor den Strascheks
nicht halt. Es begannen schwere Zeiten. 1938 wurden die Männer
dann in den zweiten Weltkrieg eingezogen. Damit der Betrieb weiterlaufen
konnte, legte Mutter Maria die Prüfung für das Spenglergewerbe ab. Hans, der
älteste Sohn von Johann und Maria sollte den Betrieb später übernehmen.
Doch soweit sollte es nicht kommen. 1943 kam Hans bei einem Bombenangriff
in der Nähe von Moskau ums Leben. Nicht nur familiär, sondern auch wirtschaftlich
ein Tiefschlag
In Radkersburg zogen Russen ein und beschossen die Stadt
von der Burg aus. Wie so viele Familien, flohen auch die Strascheks, um den
Grausamkeiten der Russen zu entkommen. Bei einem Bauern in St. Martin
im Sulmtal kamen sie unter und verdienten dort auch ihren Lebensunterhalt.
Nach fast einem Jahr kamen sie dann nach Radkersburg zurück.
Dem jüngeren Bruder von Hans, Werner, wurde nun nahe gelegt, den Betrieb
zu übernehmen. Werner fand eine Lehrstelle beim Sohn seines Onkels Jakob,
den es nach Leoben verschlagen hatte. Nach seiner Lehre arbeitete Werner
wieder in Vaters Betrieb in Radkersburg. In dieser Zeit lernte er auch seine spätere
Frau Margareta kennen: Im Krankenhaus, wo Werner die Spenglerarbeiten verrichtete.
Sein Gehalt betrug damals 1.200,- Schilling im Monat. 1958 übernahm
Werner dann die Firma seiner Eltern. Das Haus, in dem sie wohnten und den
Betrieb hatten, kauften sie den Eltern ab. Sie arbeiteten sehr fleißig und genau.
Das zeichnete das Unternehmen schon damals aus. Man konnte sich auch etwas
zur Seite legen und sie kauften in den 70er Jahren ein Haus am Hauptplatz.
Margareta oder „Rita“ wie sie schon damals genannt wurde, eröffnete 1977 ein
für die damaligen Verhältnisse exklusives Kaffeehaus im Altwiener Stil. Das „Café
Central“. Aus der Ehe von Margareta entstammen drei Kinder: Klaus, Eva
und Paul. Das Gewerbe der Spenglerei wurde nach und nach reduziert. Es
war immer sehr schwierig, gute Mitarbeiter zu finden und diese auch zu halten.
Die Arbeit in schwindelerregenden Höhen birgt in diesem Beruf immer eine
Gefahr.Als Paul Straschek 1999 das Unternehmen von seinem Vater Werner übernahm, legte man dieses Gewerbe schließlich still. Paul konzentrierte sich auf die
Bereiche Gas, Wasser, Heizung und vor allem auf Alternativenergien. Neben
zahlreichen Privatbauten mehrten sich in den letzten Jahren die Projektbauten,
die Straschek mit guter Technik versorgt. Heute weist das Unternehmen 18
Mitarbeiter auf, die ihren Ruf als qualifizierte und genaue „Mitdenker“ gerecht
werden. Dabei sehen sie ihre berufliche Qualifikation als Standard an, persönliches
Engagement und die Freude helfen zu können, als ihre Berufung.